Susanna Majuri

Nordic water tales


VERNISSAGE
Freitag, 21. Januar 2011, 19 Uhr

ADLER - FRANKFURT AM MAIN
22. Januar – 5. März 2011

„Ich möchte zeigen, dass man Fantastisches auch ganz in der Nähe finden kann.
Fiktion vermischt sich mit unserem Leben. Die Fantasie ist in Wirklichkeit gegenwärtig.“

 

Geschichten sind etwas Wunderbares! Man kann in ihnen versinken, eine andere Gestalt annehmen und dennoch steckt in jedem Märchen ein Fünkchen Wahrheit.
Die finnische Fotokünstlerin Susanna Majuri (*1978) ist die Geschichtenerzählerin des Nordens und in ihren Gedanken ist sie dabei stets in Island, dem Land ihrer Träume. Die wunderliche Insel mit ihren Gletschern, Wasserfällen und Geysiren hat es ihr schon lange angetan. Die Ideen für ihre Arbeiten kommen aus dem Land der Märchen, Fabeln, Geschichten und der Musik. Ihre Impressionen verknüpft Majuri dann zu Bildergalerien ihres eigenen Lebens und ihrer eigenen Gefühle.
Susanna Majuri porträtiert Menschen in Island, Dänemark, Norwegen und Schweden, denn wenn es nach Majuri geht, steckt in allen nordischen Ländern ein Stück Island. Diese landschaftlichen Gemeinsamkeiten begeistern Susanna Majuri genauso wie die Sprachenvielfalt, die in diesen Ländern vorherrscht. So gibt sie ihren Arbeiten auch stets Titel in verschiedenen Sprachen, denn diese sollen verschiedene Zugänge zu den Bildern ermöglichen. Man könnte auch sagen, dass Majuri Geschichten illustriert, so als seien sie Bilder einer gemeinsamen Sprache aller nordischen Länder.
Selbstverständlich sind ihre Bilder reine Fiktion, so wie Menschen die Geschichten über ihr Leben erzählen. Und doch hat man teilweise den Eindruck, einigen Gestalten aus den Märchenbüchern der Gebrüder Grimm, von Hans Christian Andersen oder Selma Lagerlof zu begegnen.
Die Fotografien gleichen Filmstills, die aus einem Märchenfilm, einem Thriller oder einer unglücklichen Romanze stammen könnten. Dies zeigt das enorme narrative Potential, welches ihre Arbeiten genauso auszeichnet wie das Gespür für Komposition und Inszenierung.

In den Fotografien außerhalb des Wassers erschafft sie Panoramen, welche die Gemütszustände und Gefühle der Figuren transportieren, und das obwohl sie uns nie ihre Gesichter zeigen. Ihr mysteriöses Verhalten scheint der Landschaft eine tiefe emotionale Bedeutung zu geben. Das Wasser kann dabei schützend und einladend sein, aber auch verschlingend und bedrohlich.

Für ihre neueren Arbeiten hat Susanna Majuri bis zu sechs Meter breite und mit Motiven bedruckte Wachsstoffe produziert, die sie dann auf den Grund eines Schwimmbades herablässt. Ihre Modelle tauchen dann hinab und Susanna Majuri wird zur Regisseurin. In diesen Szenarien geht es ihr nicht um die Hintergründe als vielmehr um die geheimen Geschichten, die ihre Mädchen in sich tragen. In ihren Fotografien zeigt sie das gesamte Spektrum des Mädchenseins, von der Schwester zur Freundin und zur Geliebten, meist porträtiert im Moment der eigenen Körpererfahrung. Die Protagonistinnen spielen stets eine dualistische Rolle, sie sind Heldinnen der Geschichte und Objekte sexueller Begierde zugleich. Die Modelle sind nur leicht bekleidet, erscheinen oft bewusstlos, vielleicht sogar tot. Sie werden von den dunklen Strömen des Meeres umspült oder werden von der kristallinen Transparenz eines Schwimmbades umgeben. Das Wasser wird hier auch zum Ort der Gefahr, an dem die Protagonistinnen schwerelos werden und ihnen keine Luft zum Atmen bleibt. Majuri lässt die Körper verschwimmen und die Wasseroberfläche erscheint wie von Pinselstrichen erschaffen. Sie nutzt das Wasser als sei es Farbe und setzt es mit seiner absorbierenden und metaphorischen Dimension sehr bewusst ein.

All die seltsamen Geschichten, die Sehnsüchte und verborgenen Geheimnisse verdichtet Susanna Majuri zu Bildatmosphären, die uns bei aller Märchenhaftigkeit dennoch plausibel erscheinen.
Schließlich übernimmt der Betrachter den abschließenden Teil des Geschichtenerzählers, denn er ist es, der mit seinen eigenen Projektionen die „Geschichten des Nordens“ zum Leben erweckt.

 




Susanna Majuri

Vom Wasser Verweht
Fotografie




 

13. Juni bis 9. August 2008
Vernissage Donnerstag, 12. Juni 2008, 19 Uhr
Galerie Adler Frankfurt am Main



Ich folge der Logik der Farben, wenn ich Orte, Menschen und Kleidung kombiniere. Für mich ist das Wichtigste an der Fotographie, dass sie die Fähigkeit hat, Gefühle zu transportieren. Ich möchte geheime Liebesaffären mit Orten eingehen. Ich möchte angezogen werden!
Susanna Majuri

 

Galerie Adler freut sich, die erste Einzelausstellung der erfolgreichen finnischen Fotokünstlerin Susanna Majuri in Deutschland anzukündigen. Wir möchten Sie mit der Ausstellung „Vom Wasser verweht“ in die Welt der mystischen und surrealen Fotografien der Künstlerin entführen, die zusammen mit der renommierten Helsinki School bekannt wurde.

In ihren Arbeiten fängt die Künstlerin kurze Erzählstränge ein, so als ob sie Filmstills einer nie erzählten Geschichte wären. Ihre Hauptprotagonistinnen sind meist junge Frauen, die durch ihr verborgenes Gesicht den Anschein erwecken, verloren zu sein. Sie scheinen auf der Suche nach etwas Unauffindbarem, und in tiefster Einsamkeit aufgelöst, wirken sie dazu entschlossen, vor diesem schön-traurigen Schicksal zu resignieren. Die umgebende Natur hat einen Komplementärcharakter und wirkt zugleich als familiärer und antagonistisch emotionaler Vermittler. Die sich stets verändernde Wasseroberfläche, die einmal geschmeidig wie ein seidener Schleier, dann wie von einem darunter liegenden geheimen Sturm gekräuselt ist, bietet Momente reversierender Atmosphäre, die von leiser Einsamkeit zu direkter Gefahr reicht. Die lebhafte Farbigkeit von Majuris Arbeiten, der scharfe Kontrast zwischen hellen Rot- und Blaunuancen und weichen Erdtönen des Hintergrunds, spiegeln ihre innersten Gefühle wieder.

„Ich brauche Farbe um zu leben. Wasser ist eine Farbe und es verändert alles, was es berührt. Ich brauche meine innere Welt, um zu leben. Vorstellungskraft ist dazu geneigt, gesehen zu werden und Form anzunehmen. Diese Kraft male ich hier. Ich brauche diese Person, den Ort, das Wasser, diese Berührung!“

Mit diesem intimen Geständnis schafft Susanna Majuri sonderbare, bizarre oder sogar surreale Atmosphären und Situationen für ihre Protagonisten. Ihre Bilder sind voll von dem, was sein könnte, sie sind so mehrdeutig, dass der Betrachter nur erahnen kann, was außerhalb des Rahmens bleibt. Es wird der Eindruck hervorgerufen, dass der Betrachter nur Teile einer viel größeren Geschichte zu Gesicht bekommt. Susanna Majuri suggeriert mannigfaltige psychologisch und symbolisch aufgeladene Szenen: „Ich möchte zeigen, dass man Fantastisches auch ganz in der Nähe finden kann. Fiktion vermischt sich mit unserem Leben. Die Fantasie ist in Wirklichkeit gegenwärtig.“



 
       
   

 
 


Susanna Majuri

Saved with water
Photography
 


November 29, 2007 to February 16, 2008
Opening Thursday, November 29, 2007, 6 to 9 pm
Galerie Adler New York
 

"I follow the logic of colours when I combine places, people and clothes. To me, the most
important quality of photography is its capability to convey emotions. I want
to start secret love affairs with places. I want to be attracted!”
Susanna Majuri

 

Galerie Adler would like to introduce you to the mystic and surreal photographs of Finnish artist Susanna Majuri in her first solo exhibition in New York.

In her photographs, Susanna Majuri captures short narrative scenes as though they were film stills of a story yet to be told. Her main characters, young women mostly, their faces hidden, give a distinct impression of being lost, seeking for something they would just no find, dissolved in profound loneliness, yet somehow determined or rather resigned to this beautifully sad fate of theirs. The surrounding nature acts as complementary character, working as an emotional conduit both familiar and antagonistic. The ever changing surface of the water, once smooth as a veil of silk, once rippled though by a secret storm raging underneath, provide scenes of oscillating atmosphere ranging from quiet solitude to immediate danger. The vivid coloring of Majuri’s works the harsh contrast between bright shades of red or blue against the soft earth tones of the background, mirrors her innermost feelings: "I need color to exist. Water is color and it changes the things it touches. I need my inner world to exist. Imagination is willing to be seen and taking a form. I paint it here. I need this person, the place, the water, this touch."

With this intimate confession, Susanna Majuri creates peculiar, bizarre or even surreal atmospheres and situations for her characters. Her images are charged with what might be, ambiguous in that the viewer can only imagine that which remains outside of the frame and give the impression that we only get parts of what must be a bigger story. Susanna Majuri suggests multiple psychological and symbolically charged scenarios: “I want to show that one can find fantastic from nearby. Fiction blends into our life. The imaginary is in fact actual.”

Susanna Majuri (b. 1978, Helsinki) lives and works in Helsinki, Finland. She graduated from the Turku Arts Academy in 2004 and has an M.A. in photography from the University of Art and Design in Helsinki since 2007. The artist has had exhibitions all over Europe as in Finland, Norway, Sweden, Iceland, Germany and France. Furthermore, Susanna Majuri has won the photography prize Gras Savoye Award in Arles, France 2005 and is part of the photographic movement "Helsinki-school" together with photo-artists like Ola Kolehmainen or Miklos Gaál.