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LÉOPOLD & TILL RABUS
Entre différence et complicité
24.
Januar bis 7. März 2009
Vernissage Freitag, 23. Januar, 18 Uhr
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Brüder sind sie, und das verbindet natürlich. Léopold und Till besuchten
beide die École d´Art Chaux-de-Fonds in der französischen Schweiz und
nun arbeiten die beiden Künstler seit vielen Jahren Seite an Seite in
ihrem gemeinsamen Atelier. Ihre Zusammenarbeit basiert auf konstruktiver
Kritik und gegenseitigen Ratschlägen. Die Arbeiten der beiden Brüder
hängen bei aller Unterschiedlichkeit in gewisser Weise zusammen und so
haben sie in den letzten Jahren auch gemeinsam ausgestellt, so wie in
der Collection de Saint-Cyprien in Frankreich. Die interfamiliäre
Zusammenarbeit umfasst inzwischen auch die Eltern der beiden Künstler,
denn Ausstellungen mit der gesamten Familie werden 2009 unter anderem im
Kunstverein Schwaz (Österreich) erwartet.
Motive einer schwarzen Romantik durchziehen das gesamte Werk des
Künstlers Léopold Rabus. Seine Gemälde irritieren in vielerlei Hinsicht,
denn der virtuos präzisen Malweise werden faszinierende Sujets
gegenübergestellt, die wie aus einer anderen Welt zu kommen scheinen und
in multiple Perspektiven aufgesplittet sind. Wie in phantastischen
Träumen erscheinen groteske Charaktere als wären sie in irrationalen
Positionen eingefroren. Aber gerade diese übersteigert morbiden
Deformationen ermöglichen Léopold Rabus eine fast impressionistische
Annäherung an die Realität. Schließlich liegt der Ursprung der
Darstellungen meist in seiner direkten Vergangenheit, wobei die teils
romantisch melancholischen Erinnerungsfetzen an diese Geschehnisse
verzerrt sind und langsam mit zeitlichem Abstand verblassen. Was Léopold
Rabus vordergründig inspiriert, ist der Alltag mit seinen banalen
Momenten und gewöhnlichen Orten. Allerdings wird die ländliche Idylle
gestört, da Léopold Rabus den Traum als Mittel der Darstellung dieser
ungewollten Erinnerungen einsetzt. Der Künstler zielt nicht auf das
schockierende Moment ab, und dennoch wirken seine Charaktere aus der
Tier- und Menschenwelt teils düster und morbide. Die exzessive
Zusammenstellung aus Deformationen und Grimassen verleiht den Arbeiten
oft sogar einen gewissen Humor. Paradoxerweise geht von diesen Kreaturen
außerdem eine dekadent ästhetische Form der Attraktion aus, der
Betrachter ertappt sich dabei als Voyeur, der wie zwanghaft das teils
schaurige Geschehen oder die dämonisch anmutenden Tierporträts mit
ansieht. Zur Ablenkung trägt neben den antiken Rahmen der Tierporträts
auch die Bildtradition der Landschafts- und Genremalerei bei, der
Léopold Rabus bis zu einem gewissen Grad Folge leistet und entsprechende
Elemente in seine Bilder integriert.
Was sein Bruder Léopold mit Anlehnungen an die Landschafts- und
Genremalerei erzielt, das erreicht Till Rabus mit Verweisen auf die
Tradition der Vanitas in der Stilllebenmalerei. Seine Arrangements von
Essensresten und Verpackungsmaterialien wirken grotesk erschreckend und
dennoch vermag man aufgrund ihrer technischen Brillanz nicht den Blick
von ihnen wenden. Die als Serien angelegten Werke verweisen aus
formeller Sicht auf den Hyperrealismus und den amerikanischen
Fotorealismus der 60er Jahre. Die Anlehnung an die Pop Art ist durch die
Darstellung von Objekten des alltäglichen Lebens ebenfalls gegeben. Till
Rabus knüpft an die Bildtradition und die Ikonographie der alten Meister
an und bedient sich dabei einer Form des radikalen Realismus. Stets
liegt dennoch eine Art halbgelüfteter Schleier über seinen Werken, der
uns so nur den Hauch eines Blickes auf die kalte Brutalität der heutigen
Zeit erhaschen lässt.
Eine schwarze Romantik ist daher beiden Œuvres sicherlich gemeinsam, sie
behandeln Verluste, Vergangenes und Vergängliches und blicken
verschleiert auf das was wir Realität nennen.
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Léopold Rabus
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"Du pain pour les oiseaux / Bread
for the Birds"
Painting and installation
April 12 – June 23, 2007
Opening reception: Thursday, April 12, 2007, from 6 – 9pm
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Galerie Adler announces the first solo exhibition in the U.S. of young
Swiss artist Léopold Rabus (*1977 Neuchâtel, Switzerland), featuring a
thematic choice of his latest paintings, an in situ installation as well
as a video.
Behind the images of Léopold Rabus seem to hover those happy childhood
memories of the days when grandpa took you by the hand and walked with
you through a park to settle down on a bench by the lake to feed the
ducks. The gentle colors still recall the joyful gleam in children’s
eyes - but since then, something has changed. Smiles have turned into
manic grins staring down into cribs of children with egg-white eyes and
absurdly straight, wound-like partings. The innocence of those childhood
days is lost, the ducks have turned into sharp-beaked crows bearing the
ugly marks of many fights upon their faces’ raw flesh.
As if to preserve the bliss of a slowly but persistently blurring past,
a crow’s portrait is retained in an old and artfully graved wooden frame
as one would do with a late great aunt’s photo; the votive-like painting
becoming a subtle trigger for thoughts along the line of mortality and
decay,
The pictorial worlds of Léopold Rabus defy any clear definition. He
plays with clichés, with symbols and well-known motives, alters them or
assigns them new meanings. His thematic series engage in aspects of good
and bad, of religion and sexuality, life and death, themes that come to
be satirized by the shrill coloring, the particular materials and the
extraordinary luminance of the paintings. The young artist’s
unmistakable style, his manner of combining the aesthetic with the
abysmal, the carnal with the ulterior, his unfolding of twilight worlds
filled with fantasy and ambiguity, the energy and forcefulness of his
paintings bestow his works with a vibrancy whose impact one can hardly
elude.
Léopold Rabus lives and works in Neuchâtel and Paris. He was rewarded in
2006 the 'Swiss Art Award’ and in 2005 the ‘Premio Lissone’ award. His
work is represented in various museums in Europe like the Gemeentemuseum
in The Hague or the Frissiras Museum in Athens among many private
collections like Collection Olbricht in Germany.
For further information please contact
Bettina Kames, Director.
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Léopold Rabus: Corbeau mort, 2007
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Léopold Rabus
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"SCÈNE SAINTE"
Malerei und Installation
17. November - 12. Januar 2004
Vernissage Mittwoch, 17. November 2004, ab 19 Uhr
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Frankfurt am Main,
Oktober 2004
- Er
schlägt sich die Nächte mit russischen Straßenmusikanten um die Ohren,
möchte mit seinem Kleinbus alleine durch Sibirien fahren und spielt
exzessiv Theater. Léopold Rabus ist ein eigenwilliger Typ. Das zeigt
auch die Kunst des 26jährigen. Die Frankfurter Galerie Adler präsentiert
in der Ausstellung „Scène Sainte“ neben den großformatige Gemälden auch
eine Installation des jungen Schweizers.
Seltsame Gestalten in traumartigen,
beinahe surrealistischen Handlungssequenzen tummeln sich auf seinen
Leinwänden. Immer wieder taucht der Maler in Form einer jungen Frau mit
langem schwarzen Haar auf. Echthaar meistens. Denn auch seine Technik
spricht eine eigenwillige Sprache: Léopold Rabus nutzt etwa fleischiges
Wachs, knalligen Nagellack oder verspielte Glitzerpartikel und eröffnet
so seinen Bilder eine dreidimensionale Anmutung. Platz zum „Atmen“
erhalten seine Bilder durch den großzügigen Einsatz unbemalter Leinwand,
auf der sich seine Figuren einen eigenen Mikrokosmos schaffen.
Was auf den ersten Blick amüsant
erscheint, bewegt sich auch immer auf einer tieferen Ebene. In der
neuesten Serie „Scène Sainte“ finden sich Personen, die etwas vermissen.
Sie weinen, aber ihre Tränen sind meist gefroren. Auf den Bildern finden
sich zudem Rehe, zum Teil mit Flügeln, „Engel aus einer anderen, einer
phantastischen, märchenhaften Welt“, so Rabus. Sie trinken die Tränen.
Personen erhalten, was Ihnen fehlte und fahren gen Himmel und
werden ebenfalls Heilige. Inspiriert wird der Künstler unter anderem von
dem Bild „Ofelia“ von John Everett Millais aus dem 19. Jahrhundert.
Seine vorletzte Serie nannte Rabus „Ex
Voto“. In ihr spielte er auf religiöse Votivbilder an und regt zu
Diskussionen über religiöse Gefühle, Heilsversprechungen und Bigotterie
an. Madonnenfiguren, Mormonen, „Huren und Heilige“ finden sich in „Ex
Voto“. Rabus überrascht, ekelt und fasziniert den Betrachter
gleichermaßen und meint nicht ohne eine gewisse Portion Selbstvertrauen:
„Ich spreche gewisse Personen heilig oder exkommuniziere sie. Um Gefühle
oder ein Erlebnis leichter ausdrücken zu können, lasse ich mich von
folkloristischen Masken oder populären Darstellungen von Heiligen und
des Dorflebens inspirieren. Der Mensch hat sich schon immer auf die Knie
geworfen um Gott, einen Baum oder eine Flasche zu verfluchen oder zu
preisen...“
Die Galerie Adler
erweitert ihr Programm mit Léopold Rabus um eine weitere spannende, sehr
junge Malereiposition. Als bisher einzige Deutschlandvertretung des
Schweizer Künstlers baut sie – nach dem Shootingstar Alex McQuilkin und
dem Wiener Klaus Wanker – ihre Internationalität aus.
Galerieansicht: Wandmalerei, Installation "Weihwasserbecken", Gemälde
"Scène Sainte". |
Untitled (Series Ex Voto), 2004
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