Es singt etwas ganz kreideweiß Die erstaunliche Malerei
von Léopold Rabus jenseits der Prinzen unserer Tage
»Als er das Dickicht hinter sich hatte, erblickte er auf dem Feldweg
einen großen Erdklumpen, der aus dem Wiesenbord herausgerissen worden war.
An dieser Stelle im Wiesenbord schauten die Waben eines zerstörten
Wespennestes hervor. Mitten im Schräghang stand ein alter Schuppen, dessen
Wände so stark eingeknickt waren, dass das Dach den Boden berührte. Um
einen etwaig im Schuppen hausenden Fuchs zu vertreiben, ging Adrian die
einzelnen Wände entlang und schlug mit einem Knüppel dagegen. Zusätzlich
warf er noch einige herumliegende Steine auf das Dach, wodurch ein, zwei
Ziegel sofort brachen.«¹ Franz Böni, Der Dorffuhrmann
Keine Morcheln,
aber eine steile Treppe
»Nein, sie sind noch nicht da«,
ruft Léopold Rabus durch den lichten Wald und sucht zwischen den vom
gerade geschmolzenen Schnee platt gedrückten Blättern des vergangenen
Jahres nach Morcheln. Es ist noch zu früh, denn der Winter war seit
längerem wieder ein richtiger Winter. Zusammen mit seiner Frau Anna Hirsch
laufen wir wieder den waldigen Hang hinauf, erreichen eine kleine,
einspurige Fahrstraße und folgen ihr in nördlicher Richtung. Im blendenden
Licht dieses aucuersten Frühlingstags öffnet sich zwischen dürren,
blattlosen Bäumen eine fantastische Fernsicht auf einen Horizont
schneebedeckter Alpen, die mit einem unwirklichen Realismus ihr gezacktes
Profil wie eine Fata Morgana an den Himmel projizieren. Wir bewegen uns
auf halber Höhe parallel zum Neuenburger See in einer Zone zwischen den
Wandergebieten des Juras weiter oben und dem im Sommer stark belebten Ufer
unter uns. Ein ganz und gar untouristischer Streifen, nur von wenigen,
ortsansässigen Personen begangen. Wir passieren zwei oder drei Wohnhäuser
der 1960er-Jahre, gut versteckt hinter hohen Thujenhecken. Es ist still
hier, sehr still. Léopold Rabus deutet mit erhobener Hand auf das Knacken
eines kahlen Baumes. Auf den hügeligen Weiden der Umgebung ist noch kein
Vieh zu sehen. Wir nähern uns einem Gehöft, das sich links und rechts der
Fahrstraße ausbreitet. Ein Schimmel steht in einer Garage und dreht sich
kauend zu uns um. Léopold Rabus hält auf ein Gebäude rechts des Weges zu,
durchquert niedergedrücktes Gras, während ich mich wundere, was er mir
dort zeigen will, ein so banales Gebäude, weder bemerkenswert alt noch
spektakulär verfallen, nichts Auffälliges, sondern ganz normal abgelebt,
offenbar nicht mehr in Gebrauch. Selbst der Zweck ist nicht zu deuten:
Diente es früher einmal der Landwirtschaft oder einer kleinen,
handwerklichen Produktion? Léopold Rabus bleibt unmittelbar vor dem
Gebäude stehen und zeigt auf den Boden. Erst als ich direkt neben ihn
trete, öffnet sich überraschend ein steiler Kellerabgang in die Tiefe,
ungesichert, ohne Geländer, die Tür unten steht offen, das Fenster
eingeschlagen. Und plötzlich erkenne ich das Motiv des Bildes Le point
d’eau (Am Wasserpunkt, 2008). Unvermittelt, wie aus dem Nichts, taucht das
Bild vor mir auf und fällt mit dem banalen Ort zusammen. Natürlich gewinnt
Le point d’eau erst durch die prekär über dem dunklen Abgrund
balancierende Figur an Dramatik, und die Verkettung von Händen und Armen
tut das Übrige dazu, doch hier nahm die Vision dieses Bildes ihren Anfang,
dies ist das natürlich gewachsene »Setting«. Es ist erstaunlich zu sehen,
wie wirklichkeitsgetreu das gemalte Bild die Situation vor Ort wiedergibt
und sie zugleich in eine vollkommen andere Welt überführt, in der Traum
und Melancholie ebenso miteinander verschmelzen wie existenzialistische
und romantische Empfindungen. Natürlich ist etwas davon auch vor Ort
wahrnehmbar, aber viel diffuser, weil zu viele Dinge ringsherum die
Konzentration auf diese eine Ansicht beeinträchtigen. Auf dem Rückweg ins
Atelier kommen wir an einer Abzweigung vorbei, die wir das letzte Mal im
Oktober 2008 genommen haben, um unweit der Straße das Auto abzustellen und
ein nur noch sehr selten bewohntes Gebäude aufzusuchen, in einer
Baumgruppe sich halb versteckend, verschiedentlich umgebaut für unbekannte
Zwecke. Dieser Ort liegt nicht mehr als einen Kilometer Luftlinie von dem
eben besuchten Kellerabgang entfernt. In der Nähe des rätselhaften
Gebäudes zeigte mir Léopold Rabus ein anderes, niedriges Haus, von
Brombeeren halb überwuchert, in dem Matratzen und Müll auf gelegentliche
Nächtigungen schließen lassen. Der Geruch des Abgelebten und Verfaulenden
hing leicht süßlich vergoren im Halbdunkel des Raumes. Wer nächtigte
zuletzt? Was geschah? Und was dachten die Leute, die sich hier aufhielten?
Fragen, die einem sofort in den Kopf steigen, so eindringlich, um nicht zu
sagen aufdringlich morbid ist dieser Ort, an dem sich die Zeit im
Dornengestrüpp verfing, vergessen wurde und schließlich ganz verloren
ging. Doch Léopold Rabus, wie immer in erstaunlich heiterer Verfassung,
scheint vom Schweren und Brüchigen dieser Orte unberührt, nimmt diese
Plätze wie Geschenke freudig, ja begeistert entgegen. Hier ist kein
bodenschwerer Künstler in Selbstauflösung unterwegs, ganz im Gegenteil,
seine beschwingte, beinahe kindliche Heiterkeit steht in scharfem Kontrast
zu diesen Schauplätzen des Unheimlichen.
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Memento
Eine Erinnerung ist zunächst nichts weiter als eine Anzahl elektrischer
Impulse, die vom Hippocampus in mehreren Überlagerungen in die
Großhirnrinde eingespeist werden. Jeder einzelne dieser Impulse
hinterlässt Spuren, die, selbst wenn der Inhalt der Erinnerung selbst
schon längst verblasst ist, einen kaum erkennbaren Wanderweg in der
Großhirnrinde hinterlassen, in die die Wahrnehmung neuer Erlebnisse
manchmal einlenken und zu skurrilen Assoziationen führen kann - wie ein
Trampelpfad in einem Wald, der Jahre, nachdem ihn niemand mehr benutzt,
noch im Unterholz zu erahnen ist und nur darauf wartet, dass ihn ein
Wanderer auf den alten Pfaden wieder ins Leben ruft. Es sind diese
Spuren und die Ereignisse, von denen sie erzählen, irgendwo zwischen
Vergessen und Erinnern, die den Arbeiten von Léopold Rabus ihre magische
Intensität verleihen.
Léopold erzählte die Geschichte von einem Fuchs, der im Winter in seinen
Garten kam. Zuerst sah er nur die Spuren, die der Fuchs im Schnee unter
seinem Fenster hinterließ, bis er ihn eines Tages schlafend in einer
Ecke des Gartens fand: Er war alt und krank und dem Tod nahe. Trotzdem
floh der Fuchs, aufgeschreckt von der plötzlichen Begegnung mit einem
Menschen, in Panik von seiner Ruhestätte. Zwei Wochen später lag er tot
an einer anderen Stelle des Gartens. Léopold beerdigte seinen leblosen
Körper im Wald. Was hatte den Fuchs dazu gebracht, die letzten Tage
seines Lebens in der Welt der Menschen zu verbringen, die ihm fremd und
nicht die Seine war? Ein Fuchs verspürt keine Neugierde auf die andere
Welt.
Er überschritt zwar die Grenze zwischen terra culta und terra inculta,
aber in der anderen Welt suchte er sich den Ort, der vielleicht den
Bahnen seiner Erinnerung am nächsten kam: ein Garten, kein Hinterhof,
nicht wirklich zu Hause, aber auch nicht vollkommen fremd. Ein
Grenzgänger.
Er ist ein Grenzgänger zwischen Gedankenwelten. Dort, wo die Konturen
der Vergangenheit ihre Schärfe verloren haben, verwischt er sie mit
Traumsequenzen zu Bildern, die Harmlos-Vertrautes zum erdrückenden
Unbekannten verwandeln; Bilder, wie sie im Moment des schweißnassen
Aufschreckens aus einem Alptraum hinter dem aufgerissenen Auge
aufblitzen.
Menschliche Figuren, die ihren Ursprung in Personen aus Léopold Rabus’
persönlicher Vergangenheit haben, erscheinen verzerrt und grotesk, als
würde, während sie aus dem Bewusstsein ihrer Familie und Freunde
verblassen, sich auch ihre Lebendigkeit auflösen, wie ein altes
Blechspielzeug, voller Schrammen und Beulen, mit abblätterndem Lack und
mühseligem Klicken der fast abgestorbenen Mechanik, wenn das Aufziehrad
in den letzten Zügen vor dem Stillstand liegt. Nicht wirklich tot, aber
auch nicht lebendig, nicht vergessen, aber ohne Zukunft, ohne Gedanken
hinter den leeren, milchig-weißen Augen, scheinen sie für immer gefangen
im Moment des Übergangs, im Dazwischen.
Eine schwarze Romantik liegt unter diesen Arbeiten, die sehr deutlich
von Verlust und Vergangenem sprechen, gepaart mit einer Nostalgie, die
den Blick auf das, was wir als Realität wahrnehmen, verschleiert. Gerade
weil es die Kleinen Dinge sind, die er malt – ein Mann, der eine Katze
füttert, ein Holzfäller und eine Hirtin auf dem Heimweg, das Begräbnis
des Fuchses – gelingt es ihm, das Gefühl der Leere hinter diesen im
Angesicht der Welt so unbedeutenden Handlungen in ihrer Atmosphäre der
Trostlosigkeit einzufrieren.
Memento Mori. Liebevoll in antike Rahmen gefasste und wie Votivbilder
mit Echthaargirlanden verzierte Bildnisse deformierter Vögel, einzelner
Finger oder Porträts von Hasen, Raben und Eichhörnchen sind arrangiert
wie eine Ahnengalerie, zu denen niemand mehr einen Bezug hat. Kornähren,
Heuballen, Sicheln und ausgestopfte Hühner, sprechen von einer
ländlichen Romantik, die zum Lärm der Straße, die draußen an der Galerie
vorbeiführt, beinahe archaisch unwirklich anmuted.
Einfühlsam und mit einer Spur schwarzem Humor komprimiert Léopold Rabus
das erdrückend epische Verhältnis von Mensch und Natur auf die
Kleinigkeiten, in deren Spuren sich nur noch selten eine
Assoziationskette verirrt – und gibt uns einen Wanderstab in die Hand.
© Katharina Klara Jung, 2008
Léopold Rabus |
Die Bildwelten des jungen Schweizer Künstlers Léopold Rabus (*1977,
Neuenburg / Schweiz) entziehen sich einer eindeutigen Definition. Er spielt
mit Klischees, mit Symbolen und bekannten Motiven, wandelt sie ab oder
besetzt sie mit neuer Bedeutung. Seine thematischen Serien beschäftigen sich
mit Aspekten von Gut und Böse, von Religion und Sexualität, Leben und Tod,
Themen, die durch die schrille Farbgebung, die ungewöhnlichen Materialien
und die außerordentliche Luminanz der Gemälde persifliert werden.
Die 2003/04 entstandene Serie „Ex-Voto“, deren Titel bereits auf die
Tradition der Votivbilder verweist, verdeutlicht diese Persiflage besonders.
Rabus greift diese Tradition samt ihrer ikonographischen Kategorien auf und
führt sie ad absurdum: Hinter dem süßen Anstrich der schillernden Farben
entfaltet sich bei genauerem Hinsehen die spitzfindige Gemeinheit der
Protagonisten und die Widersprüchlichkeit der Symbole. Vor Rabus
Votivbildern steht der Betrachter mit einer Mischung aus Faszination und
Ekel. Durch die Verwendung von dunklem Echthaar erlangt die Bildoberfläche
eine haptische Qualität, die in krassem Gegensatz zum glitzernden Bunt von
Nagellack steht und die gemeinsam mit den leeren Augen und riesigen Köpfen
sehr zwiespältige Gefühle wachruft, unmittelbar und verstörend.
Eine ähnlich eigenwillige Ikonographie entfaltet Rabus auch in der Serie „Scène
Sainte“, die 2004 entstand. „Ich versuche, genau den Moment festzuhalten, in
dem der Geist – freiwillig oder nicht – den Körper verlässt“, schreibt Rabus
über diese Arbeiten. Immer wiederkehrende Motive beschwören in ihren
unterschiedlich besetzten Zusammenhängen eine neuartige Semiotik, die sich
wie ein Schleier über die gewohnten Assoziationen legt. Die märchenhafte
Welt aus Kindertagen wird gebrochen, die Idylle zerstört. Auch hier täuscht
die fröhliche Farbigkeit in den liebevoll bemusterten Kleidern der Figuren
über den philosophisch-religiösen Inhalt der Bilder hinweg und witzelt so
über die eigene Botschaft: „Der Mensch lebt auf Knien, verflucht oder dankt
Gott, einem Baum oder einer Flasche, bevor er sich letztendlich niederlegt:
eine furchtsame Art sich an das zu wenden, was er nicht versteht.“ (Rabus).
Die feine Ironie der Arbeiten findet ihren Höhepunkt in seinem Video „L’Eau
du Guide“ („das Wasser des Prediger“, 2004), in dem ein Wanderer einer Herde
von Hühnern die Schönheit der Natur erklärt, um ihnen die Erleuchtung ihrer
Seelen zu bringen. Rabus geht noch weiter und baut dem Mentor einen Schrein:
In einem Marzipan verzierten Lebkuchenhäuschen schart er die (ausgestopften)
Hühner um ein mit Leuchtketten behängtes Andachtsbild, das von stark an
Postkarten erinnernden Landschaftsaufnahmen gesäumt ist (Maison Pain, 2004).
In seinen neuesten Arbeiten ist das Bildgeschehen in reduzierten
Konstellationen klar aber nicht minder komplex dargestellt. Die ausgewogenen
Kompositionen verführen den Betrachter in eine Welt sich insektenhaft auf
der Leinwand windenden Figuren, die in ihrer spärlichen Bekleidung
zerbrechlich und bedrohlich zugleich wirken.
Die unverkennbare Handschrift des jungen Künstlers, seine Art, das
Ästhetische mit dem Abgründigen, das Diesseitige mit dem Jenseits zu
verbinden und so zwielichtige Welten voller Phantasie und vielschichtiger
Bedeutung auf Leinwand zu bannen, die Kraft und Eindringlichkeit seiner
Bilder verleihen seinen Arbeiten eine Ausstrahlung, deren Wirkung man sich
kaum zu entziehen vermag. Léopold Rabus erfindet die Malerei nicht neu, er
schöpft mit beiden Händen aus ihrer glorreichen Vergangenheit und lässt so
den Betrachter am eigenen Leib erfahren, warum die Malerei niemals sterben
wird.
© Katharina Klara Jung, 2005 |
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Léopold Rabus
The surgery of memories |
auf
Französisch > |
The works of Léopold Rabus are essentially paintings, also creations
using hair, as well as several videos. It is difficult to classify Rabus
in the often-accepted contemporary landscape, as he makes light of
unexpected traditions and techniques to create a remarkable cosmos both
disturbing and seductive.
Léopold Rabus disorientates the observer by the appearance of his works
whose techniques are so traditional but whose subjects are so unusual.
In great part, his opuses are oil paintings and sometimes
waxed-paintings. His explicit references, from a formal point of view,
are those of great paintings. He has an unlimited admiration for Ingres,
Goya and the Pre-Raphaelites. At a moment in which misinformed, but
highly publicized, critics denounce the “gassing of artwork” and the
supposed disappearance of “art’s embodiment”, Léopold Rabus produces
oils on canvas in a purely classical style.
Léopold Rabus paints what seem to be deformed human beings, evolving in
a world of multiple perspectives, in a décor out of space and time. The
characters, who at first appear rather macabre, always seem tensed and
in pain, frozen in uncomfortable positions. Léopold Rabus is not the
first artist to so deform the human body and face. Goya (one thinks of
“Saturne dévorant ses enfants” 1824 [Saturn devouring his children]; “Le
temps ou les vieilles” 1812 [Time or the old ones] and “Caprices” [Whims]),
Schiele or Francis Bacon have chosen as subjects the deformations of the
body and their representation, both magnificent and morbid.
As do these latter, Rabus uses precision and virtuosity in his technique
that has a devastating effect on the spectator’s sensibility. Paintings
also can be scary. The paintings of Léopold Rabus nevertheless do not
represent scenes of war, of death or of disturbing crimes, but rather
characters recalled by the artist or gleaned in family photo albums (sometimes
unknown). Léopold Rabus proposes work essentially based on memory (his
or not), with his capacity for suggesting pictures almost at random in
an original manner, sometimes absurd but always stricking. Dreams are a
good example of this involuntary memory. In this way, Léopold Rabus uses
dreams as tools and delights in representing along with the body of a
deformed dwarf (or what seems to be) that he had seen in his youth, the
Polaroid snapshot of one of his friends’ son. Or again, fascinated by
Swiss forests, he includes in snowy landscapes a minimal backdrop of
mushrooms. The closest thing to this method is surely that of Proust,
deciphering the psychology and the patchwork that represent our thoughts
inundated by memories. But Léopold Rabus carries the analysis all the
way to the scalpel.
As it did with Francis Bacon, using pictures of Muybridge, it is the
position of the body that matters. Remember Bacon, speaking of the
disturbing and stretched mouth of the pope inspired from Velasquez,
saying he’d only wanted to paint a smile. Léopold Rabus has no desire to
shock or horrify. But his pictures are for sure those of monsters.
Literally, a monster is made up of various parts of humans and or
animals (Descartes / Bosch). In his “Meditations” Descartes comments
already on the fact that the imagination proceeds by combinations and
never from “ex-nihilo” creation (out of nothing). Therefore the
monstrous beings created by Léopold Rabus are explicitly humans or
animals, but their eyes, rolling upwards, their complexion, their
dislocated positions prove they are neither normal nor tranquil.
This gap created by Rabus creates a perverse form of attraction towards
these creatures. The seduction wielded by monsters is a known fact :
Hieronymus Bosch was probably the first to use it, but one also thinks
of Pat Andréa or of the horror movies (“Freaks” by Todd Browning,
“Elephant Man” by David Lynch). All in all there is a real attraction
only in a certain repulsion, a paradox largely exploited here. This
magnitude both in the classism of his style (notably the precision of
his technique) and in the actual manner of his work, establish a link
between him and the artist Béatrice Cussol.
Another important point is the presence of natural elements or animals.
Following the great pictorial tradition, Rabus incorporates landscape
elements or parts of still-lives in his compositions (notably mushrooms
or forests). Faithful to his style, the artist uses them in an
exaggerated manner (such as giant mushrooms) with allusions borrowed
from the cinema or from photography (exaggerated and deforming plunging
views). His love of nature includes the natural aspects of the human
body. He uses for example real hair in the compositions under glass in
which he mixes paint and braids of human hair. The piece then becomes
some sort of ex-voto (offering given in order to fulfill a vow). This
type of work has existed for centuries in numerous traditions and
regional folklore. Naturally, Death lurks near these pieces made of the
strangest body part, the hair, which last longer than the flesh and, it
is said, can even keep growing for several weeks on a cadaver.
But above all one must be aware of the derision and irony contained
without a doubt in every one of his pieces. The process becomes clear in
the video “L’eau du Guide” in which Léopold Rabus has chosen to show
chickens following a prophetic guide, half religious, half Zarathousta.
The story is told by a voice off-screen, that of a chicken, recounting
her irrational attraction to a spiritual guide with long hair. One can
only admire the beauty of the scenery, the talent used to write the
texts and to film the video. Nevertheless, Léopold Rabus refuses a
parody and treats it systematically like an imaginary story. This brings
to mind the philosophical process used in the Monty Python “The Meaning
of Life”, treating the most metaphysical subjects with a certain humor.
In his video, Léopold Rabus chooses to depict the attraction that gurus
of all types can have and to inverse the roles by putting chickens in
the place of the gullible faithful. Crowd scenes, seductions and
persuasions, the suicide of a follower; the important elements are not
far behind the mockery, the beauty of the background or of the chickens.
© Sébastien Planas, directeur des Collections de Saint Cyprien
sebastien.planas@collectionsdesaintcyprien.com
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